Mit Ralf Grabuschnig: Bei den Recherchen zu den letzten beiden Folgen bin ich auf etwas gestoßen, dem ich nachgehen möchte. Als ich in Quedlinburg war, um mir die Heimat der Ottonen anzuschauen, erklärte mir die nette Führerin in der Stiftskirche, dass, die Krypta mit dem Heinrichsgrab für die Nationalsozialisten und insbesondere Heinrich Himmler zur Nazizeit ein ganz wichtiger Weiheort gewesen sei. Die Hakenkreuze, die damals in der Krypta angebracht wurden, sind inzwischen abgeschlagen. Das Bild oben (Bundesarchiv, Bild 183-H08447 / CC-BY-SA 3.0) zeigt den Chef der SS, Heinrich Himmler, bei der Kranzniederlgung am Grab Heinrichs I. in Quedlinburg. Im Bild unten sieht man Himmler zusammen mit anderen SS Größen beim Verlassen der Stiftskriche.

In Haitabu, der ehemaligen Wikingerzentrale an der Schlei, hatten die Ausgrabungen schon Anfang des Jahrhunderts begonnen. Ab 1934 standen sie unter der Schirmherrschaft von Heinrich Himmler. Die Organisation „SS-Ahnenerbe“ war der pseudowissenschaftliche Arm der SS, der die Ausgrabungen organisierte und finanzierte.
Quedlinburg und Haitabu waren nicht die einzigen Plätze. Die Nationalsozialisten nutzten noch viele andere Orte für ihre Mythen. Unter anderem auch die Externsteine im Teutoburger Wald.

Warum waren die Vorzeit und das frühe Mittelalter für die Nazis so wichtig? Und was bedeutet das für die Geschichtserzählung heute?
Darüber spreche ich mit Ralf Grabuschnig. Er ist Historiker und betreibt den Geschichtspodcast „Déjà-Vu – Geschichte“
