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#14 Die Nazis und das Mittelalter

Historisches Foto vom 1. Juli 1938 von der nächtlichen Feierstunde der SS mit Heinrich Himmler in der Krypta der Stiftskirche in Quedlinburg. Heinrich Himmler legt einen Kranz am Grab Heinrichs I. nieder.

Mit Ralf Grabuschnig: Bei den Recherchen zu den letzten beiden Folgen bin ich auf etwas gestoßen, dem ich nachgehen möchte. Als ich in Quedlinburg war, um mir die Heimat der Ottonen anzuschauen, erklärte mir die nette Führerin in der Stiftskirche, dass, die Krypta mit dem Heinrichsgrab für die Nationalsozialisten und insbesondere Heinrich Himmler zur Nazizeit ein ganz wichtiger Weiheort gewesen sei. Die Hakenkreuze, die damals in der Krypta angebracht wurden, sind  inzwischen abgeschlagen. Das Bild oben (Bundesarchiv, Bild 183-H08447 / CC-BY-SA 3.0) zeigt den Chef der SS, Heinrich Himmler, bei der Kranzniederlgung am Grab Heinrichs I. in Quedlinburg. Im Bild unten sieht man Himmler zusammen mit anderen SS Größen beim Verlassen der Stiftskriche.

Historisches Foto von der Heinrichsfeier der Nationalsozialisten in Quedlinburg. Heinrich Himmler verlässt von die Stiftskirche in Quedlinburg. Von SS Größen begleitet schreitet er duch ein Spalier von Fackelträgern.
CC Linzenz: Bundesarchiv, Bild 183-H08449 / CC-BY-SA 3.0

In Haitabu, der ehemaligen Wikingerzentrale an der Schlei, hatten die Ausgrabungen schon Anfang des Jahrhunderts begonnen. Ab 1934 standen sie unter der Schirmherrschaft von Heinrich Himmler. Die Organisation „SS-Ahnenerbe“ war der pseudowissenschaftliche Arm der SS, der die Ausgrabungen organisierte und finanzierte.

Quedlinburg und Haitabu waren nicht die einzigen Plätze. Die Nationalsozialisten nutzten noch viele andere Orte für ihre Mythen. Unter anderem auch die Externsteine im Teutoburger Wald.

5 steil aufragende Sandsteinfelsen nebeneinander, die wie Finger 40 Meter hoch in der Landschafts stehen. Das sind die Externsteine im Teutoburger Wald
CC Lizenz: Tuxyso / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0

Warum waren die Vorzeit und das frühe Mittelalter für die Nazis so wichtig? Und was bedeutet das für die Geschichtserzählung heute?

Darüber spreche ich mit Ralf Grabuschnig. Er ist Historiker und betreibt den Geschichtspodcast „Déjà-Vu – Geschichte“

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