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#2 Cold Case Ötzi

Zwei Wissenschaftler untersuchen im Labor die über 5000 Jahre alte Mumie von Ötzi dem Mann aus dem Eis.

Mit Albert Zink: Ötzis Fundgeschichte gleicht einem Krimi. Am Rand eines Gletschers in 3200 Meter Höhe hatten Wanderer eine mumifizierte Leiche entdeckt: Die Polizisten kamen mit dem Hubschrauben und packten Eispickel und Presslufthammer aus, um den Toten zu bergen. Die Staatsanwaltschaft in Innsbruck legte eine Ermittlungsakte gegen unbekannt an: Aktenzeichen: 6407

Ein echter cold case am Tisenjoch.

Die Auffundstelle von Ötzi im Sonnenschein. Die Steinpyramide auf 3200 Metern mit Blick in das Schnalstal und auf den Stausee
© Südtiroler Archäologiemuseum / Dario Frasson

Nach 4 Tagen ludt der Gerichtsmediziner einen  Prähistoriker zur Leichenschau ein. Sein erster Satz: Die Mumie ist mindestens 4000 Jahre alt. Später stellte sich heraus, sie war noch älter: über 5000 Jahre.Seitdem ermöglicht Ötzi der Menschheit einen Blick in das Leben unserer Vorfahren in der Jungsteinzeit.

Wenn ich Ötzi eine Frage stellen könnte, dann würde ich nach seinem Namen fragen. Wir kennen ihn ja als „Ötzi“, „iceman“ oder „frozen fritz“, aber wie hieß er wirklich? Das würde mich schon sehr interessieren.

Prof. Dr. Albert Zink

Nach über 30 Jahren Ötzi Forschung wissen wir ziemlich gut über ihn Bescheid:

Er war ursprünglich 50 kg schwer und ca. 45 Jahre alt. Er litt unter Karies und Parodontose. Ötzi hatten Bandscheibenprobleme im Lendenwirbelbereich. Er war laktoseintolerant und litt unter Arterienverkalkung. Wahrscheinlich hatte er zusätzlich Magenbeschwerden: Helicobacter Bakterien wurden bei ihm nachgewiesen.

Mit über 60 Tattoos hat er versucht, seine Schmerzen zu bekämpfen.

Die Ötzi -Figur im Archäologiemuseum in Bozen trägt die ötzi-typischen Tatoos auf dem Rücken. Parallele senkrechte Streifen wahrscheinlich auf seinen Schmerzbereichen.
© Südtiroler Archäologiemuseum / Ochsenreiter
Im Archäologiemuseum Bozen ist eine Männer-Figur zu sehen, die nach Ötzis Mumie rekonstruiert wurde.
© Südtiroler Archäologiemuseum / Ochsenreiter

Dass Ötzi doch ein echter Kriminalfall war, stellte sich erst 10 Jahre nach dem Fund heraus. Die Radiologen entdeckten eine Pfeilspitze in seiner hinteren linken Schulter. Ein tödlicher Schuss aus dem Hinterhalt. Wer war der Mörder? Und warum mußte Ötzi sterben?

Fragen an den Experten

Der Anthropologe und Mumienforscher Albert Zink untersucht Ötzi seit über 20 Jahren. Keiner kennt ihn besser. Wir sprechen über Ötzis Gesundheit, seine Ausrüstung und den Mordfall. Lebendige Jungsteinzeit in Südtirol.

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