Mit Albert Zink: Ötzis Fundgeschichte gleicht einem Krimi. Am Rand eines Gletschers in 3200 Meter Höhe hatten Wanderer eine mumifizierte Leiche entdeckt: Die Polizisten kamen mit dem Hubschrauben und packten Eispickel und Presslufthammer aus, um den Toten zu bergen. Die Staatsanwaltschaft in Innsbruck legte eine Ermittlungsakte gegen unbekannt an: Aktenzeichen: 6407
Ein echter cold case am Tisenjoch.

Nach 4 Tagen ludt der Gerichtsmediziner einen Prähistoriker zur Leichenschau ein. Sein erster Satz: Die Mumie ist mindestens 4000 Jahre alt. Später stellte sich heraus, sie war noch älter: über 5000 Jahre.Seitdem ermöglicht Ötzi der Menschheit einen Blick in das Leben unserer Vorfahren in der Jungsteinzeit.
Wenn ich Ötzi eine Frage stellen könnte, dann würde ich nach seinem Namen fragen. Wir kennen ihn ja als „Ötzi“, „iceman“ oder „frozen fritz“, aber wie hieß er wirklich? Das würde mich schon sehr interessieren.
Prof. Dr. Albert Zink
Nach über 30 Jahren Ötzi Forschung wissen wir ziemlich gut über ihn Bescheid:
Er war ursprünglich 50 kg schwer und ca. 45 Jahre alt. Er litt unter Karies und Parodontose. Ötzi hatten Bandscheibenprobleme im Lendenwirbelbereich. Er war laktoseintolerant und litt unter Arterienverkalkung. Wahrscheinlich hatte er zusätzlich Magenbeschwerden: Helicobacter Bakterien wurden bei ihm nachgewiesen.
Mit über 60 Tattoos hat er versucht, seine Schmerzen zu bekämpfen.


Dass Ötzi doch ein echter Kriminalfall war, stellte sich erst 10 Jahre nach dem Fund heraus. Die Radiologen entdeckten eine Pfeilspitze in seiner hinteren linken Schulter. Ein tödlicher Schuss aus dem Hinterhalt. Wer war der Mörder? Und warum mußte Ötzi sterben?
Fragen an den Experten
Der Anthropologe und Mumienforscher Albert Zink untersucht Ötzi seit über 20 Jahren. Keiner kennt ihn besser. Wir sprechen über Ötzis Gesundheit, seine Ausrüstung und den Mordfall. Lebendige Jungsteinzeit in Südtirol.


