Mit Thomas Terberger: Vor 3300 Jahren – in der Bronzezeit – bekämpften sich mehrere tausend Menschen im beschaulichen Tollensetal in Mecklenburg-Vorpommern. Heute wie damals war das Gebiet kaum besiedelt. Warum wurde es ein Schlachtfeld? Nirgendwo sonst in Europa findet man soviele Gewaltopfer aus dieser Zeit. Trafen dort Armeen aufeinander? Was waren die Motive? Warum eskalierte die Gewalt? Wer kämpfte dort gegen wen?

Seit 30 Jahren graben Denkmalpflegerinnen und Wissenschaftler zusammen mit ehrenamtlichen Ortskräften 3300 Jahre alte menschliche Überreste aus. Bei Tauchgängen im Fluss und gezielten Grabungen entlang der Böschung finden sie vor allem männliche Skelettreste mit tödlichen Verletzungen, Pfeilspitzen aus Feuerstein und andere Waffen.


Mit modernsten Methoden versucht das Team um Prof. Dr. Thomas Terberger und Landesarchäologe Dr. Detlef Jantzen die Schlacht vor 3300 Jahren und die Herkunft der Kämpfer zu rekonstruieren, unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Mit Hilfe von DNA Proben, Isotopen- und c14-Analysen sowie klassischer vergleichender Archäologie können sie nachweisen, dass Einheimische auf Kämpfer aus Süddeutschland trafen.

Auch eine Trasse zur Flussquerung wurde freigelegt. Möglicherweise ein Handelsweg? Lief vielleicht eine Verbindung zwischen zwei Handelsrouten durch das einsame Tal? Wurde eine Karawane von Räubern überfallen? Oder trafen zwei regelrechte Armeen aufeinander? Wie verändert dieses Schlachtfeld unseren Blick auf die Bronzezeit? Diese und viele andere Fragen stelle ich Prof. Dr. Thomas Terberger in der 4. Folge der Podcastserie.

Beitragsbild Schädel im Ausgrabungsfeld: © Stefan Sauer


