Mit Heidrun Derks: Varusschlacht, Schlacht im Teutoburger Wald oder die Hermannsschlacht… viele Namen für ein Ereignis. Auch der „Held“ auf der germanischen Seite trägt gleich zwei Namen: Aber keiner von ihnen ist sein ursprünglicher. Den einen, Arminius, haben ihm die Römer gegeben. Den anderen, Hermann, bekam er von Martin Luther, 1500 Jahre nach der Schlacht. Wie er wirklich hieß, weiß heute keiner mehr. Mit seinem vernichtenden Guerilla-Angriff auf die römische Armee 9 n. Chr. lenkte er die Aufmerksamkeit der römischen Geschichtsschreiber auf die Ansammlung von Familienclans, die rechts des Rheins lebten. Caesar hatte sie schon 60 Jahre zuvor „Germanen“ getauft.

Der einzige im Original erhaltene römische Schienenpanzer der Welt. Millionenfach für römische Soldaten produziert, sind fast alle Lamellenpanzerungen in den letzten 2000 Jahren verlorengegangen. Alle bis auf zwei: Ein Fragment in Corbridge in England und die vollständig erhaltene Panzerung in Kalkriese bei Osnabrück.
Sie ist ein wichtiges Indiz für die Bedeutung des Ortes. Nachdem vor 40 Jahren ein Hobbyarchäologe antike römische Schleuderbleie in den Feldern von Kalkriese entdeckte, gruben die Archäologen immer mehr römische Ausrüstungsgegenstände aus.


Arminius war sowohl Offizier der römischen Armee, als auch Sohn des Cheruskerfürsten. Er lockte die römische Armee in einen Hinterhalt und griff sie in Guerilla-Taktik mit germanischen Kämpfern an. Die Niederlage der Römer war eine völlige Überraschung und der Anfang vom Ende ihrer Expansion in „Germanien“.
Kalkriese bei Osnabrück ist nicht nur ein Museum sondern zugleich Erlebnispark. Man kann die archäologischen Funde bestaunen und das Schlachtgeschehn in der Natur nachempfinden.



Wie sah das Leben rechts des Rheins vor 2000 Jahren tatsächlich aus? Warum wollten die Römer die „Provinz Germanien“ erobern und beherrschen? Wie lebte man als Einheimischer in dem Netz aus römischen Militärlagern? Und wie sah es in den römischen Camps aus? Warum konnte die siegreiche römische Armee von „Hinterwäldlern“ geschlagen werden?
Darüber spreche ich mit Dr. Heidrun Derks, der Direktorin des Museums und Park Kalkriese, dem Ort der Varusschlacht im Osnabrücker Land.



